Senatsverwaltung f?r Bildung, Jugend und Sport, Berlin Fachbereich f?r gleichgeschlechtliche Lebensweisen
R?ckblick 2005 der Senatsverwaltung f?r Bildung, Jugend und
Sport, Fachbereich f?r gleichgeschlechtliche Lebensweisen
Der Fachbereich f?r gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der
Senatsverwaltung f?r Bildung, Jugend und Sport (ggLw) berichtet ?ber die wichtigsten Aktivit?ten und Ereignisse des Jahres 2005, an denen er fachlich beteiligt war:
Auswirkungen des reformierten Lebenspartnerschaftsgesetz
Seit 1. Januar des letzten Jahres trat das ?berarbeitete
Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft. Zahlreiche Ver?nderungen ber?hrten auch die Belange in Berlin. So erreichten die Senatsverwaltung Fragen von B?rger/innen und Fachstellen zur ?ffnung der Stiefkindadoption durch eingetragene Lebenspartner. Von den ungekl?rten Diskriminierungsf?llen, die dem Fachbereich ggLw vorliegen, konnten in diesem Jahr einige gel?st werden, z.B. die Ber?cksichtigung des Ortszuschlages f?r Angestellte im ?ffentlichem Dienst, die eine Lebenspartnerschaft eingegangen sind.
Neue Seniorenpolitik - erstmalige Ber?cksichtigung von Lesben und Schwulen.
Der Senat hatte 2005 neue Leitlinien der Seniorenpolitik
verabschiedet. Erstmals werden ?ltere Lesben und Schwule darin erw?hnt. In Berlin leben ca. 40.000 homosexuelle Frauen und M?nner, die ?lter als 65 Jahre sind. Ziel des Berliner Senats ist es, das Verst?ndnis zwischen ?lteren Menschen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund und verschiedenen sexuellen Orientierungen zu verbessern und damit auch die Bereitschaft, wechselseitig Verantwortung f?reinander zu ?bernehmen.
Eine Handreichung f?r die Altenpflegeausbildung im Land Berlin
nennt nun ausdr?cklich als Lernziel: "Die Sch?lerinnen und
Sch?ler wissen um die Unterschiedlichkeit von ebensentw?rfen
homosexueller und heterosexueller Menschen."
Sexuelle Identit?t wird immer mehr ein Thema in der Bildung und der Jugendhilfe
In Berlin werden derzeit alle Rahmenlehrpl?ne f?r die Schulen
?berarbeitet. So ist seit diesem Schuljahr die Thematisierung
hetero-, homo-, bi- und transsexueller Lebensformen ein Inhalt
des naturwissenschaftlichen Unterrichts in der Klassenstufe 5-6. Mit einem Fachtag "Qu(e)er durch die Jugendhilfe" in der
Sozialp?dagogischen Fortbildungsst?tte Jagdschloss Glienicke trug die Senatsverwaltung dazu bei, Mitarbeiter/innen der Jugendhilfe f?r einen kompetenten Umgang mit dem Thema "sexuelle Orientierung" zu qualifizieren.
Akzeptanzf?rderung durch kontinuierliche ?ffentlichkeitsarbeit
Anfang des Jahres 2005 hat Herr Staatssekret?r H?rtel der
?ffentlichkeit eine Aufkl?rungs-kampagne zu
gleichgeschlechtlichen Lebensweisen unter dem Motto "Cigdem ist lesbisch- Vera auch! Sie geh?ren zu uns. Jederzeit!" vorgestellt. Zu dem vom LSVD erstellten Plakat, das auch auf Gro?fl?chen in der Stadt zu sehen war, erstellte die Senatsverwaltung ein "Infopaket" f?r den Einsatz des Plakates in der Berliner Schule.
Besonders erfreulich war, dass f?r diese Kampagne ein breites
B?ndnis von Organisationen zustande kam, und dass die Aktion von den Schulgremien - den Eltern-, Sch?ler- und Lehreraussch?ssen - unterst?tzt wird.
Die Brosch?renreihe "Dokumente lesbisch-schwuler Emanzipation" wurde mit einem neuen Heft zum Thema "die Lebenssituation von LSBT als Gegenstand von Forschung und Lehre" fortgesetzt. Der regelm??ig erscheinende newsletter des Fachbereichs ggLw erreicht ?ber 2.000 Leser/innen.
Innovationen bei den Tr?gern im Bereich gleichgeschlechtliche
Lebensweisen Zu Beginn des Jahres lud der Fachbereich ggLW externe Berater/innen ein, um mit ihnen den Bedarf f?r Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenderpersonen (LSBT) in Berlin zu ermitteln. Die Berater/innen betonten unter anderem, dass Wissen, Forschung und Information ?ber die Geschichte homo- und transsexueller Menschen als Teil der Emanzipationsarbeit wichtig sei. Zahlreiche vom Fachbereich ggLw langfristig finanziell gef?rderte Projekte haben nach erfolgreichem Qualit?tsmanagement ihre Angebote differenziert und der ver?nderten Nachfrage angepasst.
Zus?tzlich konnten zwei Projekte, die u. a. niederschwellige
Angebote f?r Migrant/innen und schwule Senioren anbieten, neu in die F?rderung aufgenommen werden.
Um die Qualit?tsentwicklung beim Ehrenamtler/innen-management der Vereine zu verbessern, organisierte der Fachbereich ggLw im November eine Fortbildungsveranstaltung zu diesem Thema.
Europ?ische Perspektive: f?r Vielfalt - gegen Diskriminierung
Im vergangenen Jahr konnten die Mitarbeiter/innen bei mehreren internationalen Veranstaltungen fachlich Stellung zu
verschiedenen Themen nehmen, so in Wien und Rom. Auf einer
Konferenz der europ?ischen Partnerst?dte in Berlin zum Thema
"Interkulturelles Lernen und transnationaler Dialog" wurde die
Arbeit zur Bek?mpfung von Homophobie am Beispiel der oben
genannten Aufkl?rungskampagne in Berliner Schulen vorgestellt.
Sicher haben Sie der Presse entnommen, dass das
Antidiskriminierungsgesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinien gegen Diskriminierung in der letzten Legislaturperiode nicht mehr in Kraft trat und eine Antidiskriminierungsstelle des Bundes nicht eingerichtet wurde. Das Land Berlin hat diesbez?glich eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Umsetzung der EU-Richtlinien begleitet. In diesem Rahmen verhandelte der Fachbereich ?ber die Angleichung der Landesgesetze an das Bundesgesetz bez?glich des Merkmals der sexuellen Identit?t.
Mit Blick auf das "Europ?ische Jahr der Chancengleichheit f?r
alle" 2007 beabsichtigt die Senatsverwaltung f?r Bildung, Jugend und Sport sich auch zuk?nftig an europ?ischen Ma?nahmen zu beteiligen, die die Diskriminierungen bek?mpfen und die Wertsch?tzung der Vielfalt in der Gesellschaft f?rdern.